Anja Obst

Anja Obst, 1967 in Lübeck geboren, studierte Wirtschaftssinologie in Bremen. Ihre anschließende Arbeit führte sie nach China, wo sie von 1998 bis 2011 in der Hauptstadt Peking lebte. Dort arbeitete sie viele Jahre im ARD-Auslandsstudio und als Wirtschaftsberaterin. Dabei zog sie es von Anfang an vor, nicht in der oftmals isolierten Welt der Ausländer zu leben, sondern zwischen den Einheimischen in einem hútòng – einem Pekinger Altstadtviertel.

So »mittendrin« wurde sie inspiriert, ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, nachzugehen. Als Journalistin schrieb sie für Zeitungen und Magazine, 2009 wurde sie China-Korrespondentin für das Magazin FOCUS.

Seit Ende 2011 lebt die Autorin nun wieder in Deutschland und arbeitet als freie Autorin.

Bei CONBOOK erschienen

Interview

Vollständiger Name: Anja Obst

Geboren: 1967 in Lübeck

Warum sind Sie Autor/in geworden?

Zu sagen, dass ich als Kind schon immer gerne geschrieben und mir Geschichten ausgedacht habe, klingt zwar albern, entspricht aber der Wahrheit. Nach einem beruflichen Exkurs in die Wirtschaft, bin ich dann endlich beim Schreiben gelandet, als Journalistin und Autorin. Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Meinem Motto entspricht das Bild von Carl Spitzweg Der arme Poet, denn ich sitze lieber in einer kalten, tropfenden Wohnung mit einem Stift und Papier in der Hand, als einem Beruf nachzugehen, an dem nicht mein Herzblut hängt, auch wenn sich mein Konto darüber freut.

Was empfinden Sie an Reisen als lohnenswert?

Reisen bildet. Fremde Orte, fremde Menschen, fremde Kulturen, all das ist spannend und gleichzeitig entspannend. Die Welt ist so groß und schön, ein Jammer, dass ich nur einen Bruchteil davon kennenlernen werde. Während ich unterwegs bin, lerne ich auch ein anderes Selbst kennen. Neue Situationen erfordern ein über sich Hinauswachsen und eine Flexibilität, die im Alltag oft nicht notwendig ist. Und manchmal ist es einfach auch nur schön, mit einem guten Buch am Strand zu liegen.

Welcher ist für Sie der schönste Platz der Welt?

Der schönste Platz ist der, an dem ich mich wohlfühle. Das kann überall und jederzeit sein. Und ich bin froh, dass es so ist, sonst säße ich ja immer nur an einem Fleck.

An welcher Expedition hätten Sie gerne teilgenommen oder würden Sie gerne teilnehmen?

Ich wäre gerne mit Phileas Fogg zusammen in seinem Heißluftballon »in 80 Tagen um die Welt« geflogen. Allerdings hätte ich versucht, die Reisedauer zu verlängern...

Welches kulturelle Missverständnis nagt immer noch an Ihnen?

An mir nagt eher, dass es immer noch so viele kulturelle Missverständnisse gibt. Manchmal fällt es mir nicht leicht, offen und flexibel den komischsten Traditionen gegenüber zu sein, aber es wäre schön, wenn sich alle mehr Mühe gäben, dies zu ändern.

Haben Sie eine Erkenntnis, die Sie loswerden möchten?

Loswerden ist das falsche Wort, aber eine Erkenntnis, die ich versuche, zu befolgen, ist, »mir selbst treu zu bleiben.«

Wohin geht Ihre Reise in der Zukunft?

Auf jeden Fall nach vorne! Ziele verändern sich auch, entweder, weil ich eins erreicht habe und nun ein neues vor mir liegt, oder sich durch neue Lebensumstände andere ergeben. Und so lange ich der o.g. Erkenntnis folge, können zukünftige Entscheidungen nicht so falsch sein.

© istockphoto.com/Luciano Mortula

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