Emel Mangel
Emel Mangel kannte aus ihrer Familie schon abenteuerliche Reisen und zögerte daher nicht, als sich 2001 die Chance bot, für ein Jahr als Austauschschülerin in den Mittleren Westen Brasiliens zu gehen. Interkulturell inspiriert kehrte sie nach Hannover zurück und nahm 2005 ihr Studium der Kulturwissenschaften in Lüneburg auf. Dort engagierte sie sich im Bürgerfunk Radio ZuSa sowie in studentischen Gremien und entdeckte ihre Leidenschaft fürs Kino. Darüber bloggt sie auf raeuberin.com und movienerd.de und plant nun von Berlin aus ihren nächsten Sprung über den Ozean.
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Bei CONBOOK erschienen
Interview
Vollständiger Name: Emel Yasemin Mangel
Geboren: 1984, Osnabrück
Warum sind Sie Autor/in geworden?
Durch meine starke Bindung zu Brasilien: 2001/2 habe ich ein Jahr als Austauschschülerin in Cuiabá, MT gelebt. 2004 habe ich noch mal ein halbes Jahr dort verbracht: Als Deutschlehrerin und Gasthörerin an der Uni für portugiesische Literatur. Zuletzt war ich 2007/8 vier Monate in Rio de Janeiro als Praktikantin in der Filmschule 'Cinema Nosso'.
Was empfinden Sie an Reisen als lohnenswert?
Den Kontakt mit und das Sich-Einlassen auf andere Menschen, Orte und Zeiten. Dabei führt eine Reise auch immer an den eigenen Kern: Was bleibt von mir, wenn ich meinen kulturellen Mantel abstreife? Es ist die Gelegenheit, sich neu zu erfinden, alte Gewohnheiten aufzugeben und sich andere abzuschauen. Zu entdecken, worauf ich noch nicht gekommen bin und was mein Leben interessanter oder besser machen könnte.
Welcher ist für Sie der schönste Platz der Welt?
Der Nationalpark Chapada dos Guimaraes (Mato Grosso, Brasilien) ist für mich ein Ort voller Poesie und schöner Erinnerungen. Aus der Stadt, in der ich Schüleraustausch gemacht habe, habe ich mit Freunden häufig Ausflüge dorthin unternommen. Auf den Wanderwegen und an den Wasserfällen genieße ich die Einsamkeit; der geographische Mittelpunkt Südamerikas vermittelt ein Gefühl, im Herzen angekommen zu sein, und ich gedenke Claude Lévi-Strauss, der über diese trockene Hochebene fluchte und Wochen brauchte, um sie auf der Suche nach dem Stamm der Nambiquara zu durchqueren.
An welcher Expedition hätten Sie gerne teilgenommen oder würden Sie gerne teilnehmen?
Das Amazonasgebiet habe ich nur im Ansatz, in wenigen Tagen kennengelernt. Dort würde ich gerne mehr Zeit verbringen, Kontakt zu indigenen Gruppen aufnehmen – davon hält mich allerdings die Einsicht ab, dass auch wohlwollende Westler die Indigenen immer weiter von ihrer Kultur entfernen.
Wohin geht Ihre Reise in der Zukunft?
Südamerika weiter hinauf nach Zentralamerika. Und nach Afrika, besonders Äthiopien, um die afrikanischen Wurzeln Brasiliens besser kennenzulernen.
Stories

Brasilianische Beats
Von Bossa Nova zu MPB und Tropicália
Co-Autoren von Emel Mangel
Henrieke Moll

Henrieke Moll, geboren 1984, lernte das brasilianische Familienleben bei einem Austauschschuljahr kennen und feierte – als Kölnerin – Karneval mal auf eine andere Weise. Nach einem weiteren Auslandsaufenthalt in Rumänien und verschiedenen Reisen wurde ihre Faszination für andere Kulturen mit der Zeit zu einem Spagat zwischen Brasilien und Südosteuropa. Sie studierte Europa- und Osteuropastudien in Maastricht, Sofia und Berlin. Interkultureller Austausch bildet ein zentrales Thema in ihrem Leben, egal ob als Teilnehmerin oder Organisatorin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Gemeinsam geschrieben: Fettnäpfchenführer Brasilien
Nina Büttner

Seit Nina Büttner ihren einjährigen Schüleraustausch in Brasilien verbrachte, zieht es sie immer wieder dorthin – und auf viele andere Reisen, und sei es »nur« auf ausgedehnte Fahrradtouren. In reisefreien Zeiten trainiert sie den brasilianischen Kampftanz Capoeira.
Sie studierte Soziale Arbeit in Holzminden und Düsseldorf und konzentrierte sich dabei auf die Themen Migration und Entwicklungszusammenarbeit. Im Nordosten Brasiliens arbeitete sie mit ehemaligen Straßenkindern und in Bonn unterstützte sie jugendliche Flüchtlinge. Im Frühjahr 2011 macht sie ihren Traum wahr und zieht nach Brasilien.
Gemeinsam geschrieben: Fettnäpfchenführer Brasilien