Julia Schoon
Julia Schoon wurde in Berlin geboren, der Heimat zweifelhafter Spezialitäten wie Mampe Kräuterlikör, Currywurst und Futschi (heißt so, wie man sich am Tag nach dem Genuss dieses Mixgetränks fühlt). Aufgewachsen an der Nordsee und in Baden-Württemberg, hat sie auch mehrere Monate in den USA, in Spanien, Neuseeland und Kanada verbracht. Die Absolventin der Burda Journalistenschule lebt und arbeitet als freie Journalistin in Berlin, doch sooft sie kann, packt sie ihren Rucksack, um sich die Welt anzuschauen.
Bei CONBOOK erschienen
Interview
Vollständiger Name: Julia Katharina Jutta Schoon
Warum sind Sie Autorin geworden?
Eigentlich bin ich Journalistin, aber das Medium Buch ermöglicht es mir, Dinge anders aufzuschreiben und zu erzählen. Mir macht das viel Spaß und ich hoffe, meinen Lesern auch.
Was empfinden Sie an Reisen als lohnenswert?
Die Begegnungen mit Menschen. Neues kennenlernen und ausprobieren. An die eigenen Grenzen stoßen und sie jedes Mal ein bisschen weiter stecken. Mit kleinem Rucksack reisen und trotzdem nichts vermissen.
Welcher ist für Sie der schönste Platz der Welt?
Es gibt einige Orte, die mir von meinen Reisen besonders im Gedächtnis geblieben sind. Zum Beispiel der große Felsen vor der Mueller Hut in Neuseeland, auf dem wir, in Schlafsäcke gemummelt und steif vom 1000-Höhenmeter-Aufstieg am Vortag, zuschauten, wie die ersten Sonnenstrahlen die Spitze des gegenüberliegenden Mount Cook kitzelten. Oder die Hochebene rund um den Song Kul See in Kirgistan, über die mich ein Nomadenpony im gestreckten Galopp trug, vorbei an pfeifenden Murmeltieren. Welcher davon schöner ist als der andere – schwer zu sagen. Aber es gibt einen Ort, den ich regelmäßig sehr gerne aufsuche, am liebsten mit einem guten Buch: mein Bett.
An welcher Expedition hätten Sie gerne teilgenommen oder würden Sie gerne teilnehmen?
Ich bewundere Frauen wie Gertrude Bell oder Mary Kingsley, die sich Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts über alle gesellschaftlichen Konventionen hinwegsetzten und fremde Kontinente bereisten. Und ich wäre gerne in den 1960er-Jahren mit einem VW-Bus auf dem Hippie-Trail nach Indien gefahren.
Welches kulturelle Missverständnis nagt immer noch an Ihnen?
Da nagt nichts.
Haben Sie eine Erkenntnis, die Sie loswerden möchten?
Jeder sollte seine eigenen Erkenntnisse gewinnen dürfen, das ist ja eine ziemlich individuelle Sache.
Wohin geht Ihre Reise in der Zukunft?
2013 beginnt für mich mit der Geburt meiner Tochter eine ganz besondere Reise, auf die ich schon sehr neugierig bin. Und ich freue mich darauf, gemeinsam mit ihr und meinem Partner weitere Ecken dieser Welt zu entdecken.