Renato Kaiser
Renato Kaiser kam 1985 im St. Gallischen Goldach am Bodensee zur Welt und ist in der Ostschweiz groß geworden. Enttäuscht darüber, nicht besonders groß geworden zu sein, zog es ihn hinaus die weite Welt – in die Westschweiz: Direkt am Röstigraben, in Fribourg, studierte er Geschichte und Germanistik, wurde aber nicht Lehrer oder Taxifahrer, sondern Slam-Poet und Spoken-Word-Künstler.
Seit Herbst 2013 tourt der Schweizer Poetry-Slam-Meister 2012 und Stamm-Kolumnist des Wiener Satiremagazins Bananenblatt mit seinem zweiten Programm Integrational – ein Abend für Schweizer, Deutsche, Ostschweizer, Löwenz
Bei CONBOOK erschienen
Interview
Vollständiger Name: Renato Kaiser
Geboren: 1985; Rorschach (St. Gallen)
Warum sind Sie Autor/in geworden?
Mein Studium (Geschichte und Germanistik) hätte mich zum Lehrer oder Taxifahrer gemacht. Als Autor habe ich nun mehr Ferien als Lehrer und rede regelmäßig mit Taxifahrern.
Was empfinden Sie an Reisen als lohnenswert?
Am Reisen an sich: Stoff für neue Texte, sei es durch schreckliche Kinder mit antiautoritären Eltern, Kriege wegen Sitzreservation oder Seniorinnen, die mir ihren Koffer in die Hacken rammen. Ansonsten: Von zu Hause weg und wieder nach Hause zurückkommen.
Welcher ist für Sie der schönste Platz der Welt?
Überall, wo ein kühles Bier und ein guter Freund in Reichweite ist. Ob am Hamburger Hafen, in Berlin Neukölln, in der Zürcher Langstraße oder bei mir auf dem Balkon ist dann völlig egal.
An welcher Expedition hätten Sie gerne teilgenommen oder würden Sie gerne teilnehmen?
Ich habe jetzt fünf Minuten überlegt – ohne Resultat. Darum: Die Mondfahrt.
Welches kulturelle Missverständnis nagt immer noch an Ihnen?
Alle sagen immer, Schweizer hätten Rhythmus im Blut, tanzen ständig nur durchs Leben und seien die besten Liebhaber. Dabei stimmt das gar nicht! Also nicht immer!
Haben Sie eine Erkenntnis, die Sie loswerden möchten?
Oh ja, mehrere: Worde sind nicht die Sprache vom Tim Bendzko, Rosenkohl werd ich nie mögen, Cro ist nicht die Hoffnung des Deutschrap und Menschenfleisch schmeckt nicht wie Hühnchen.
Wohin geht Ihre Reise in der Zukunft?
In die Zukunft.