LESEN 

American Christmas

Ob Nationalparks, Soulfood, Big Data oder die Gurke im Weihnachtsbaum: In Geschichten aus ihrer Wahlheimat USA konzentriert sich USA 151-Autorin Petrina Engelke auf interessante Menschen, ihre Ideen und was daraus geworden ist. Gemeinsam mit der Journalistin und Foodbloggerin Gabriele Frankemölle hat sie nun ihr neues Buch American Christmas im Christian Verlag veröffentlicht – und damit eine Sammlung der besten Rezepte und Geschichten über die schönsten Feiertagsbräuche. In unseren CONBOOK Stories dürfen wir verraten, wie die besten Cream Cheese Christmas Cookies gelingen und welches weihnachtliche Traditionsgetränk am besten dazu passt.


 ***

Auszug aus »American Christmas. Die schönsten Rezepte & Traditionen für eine echt amerikanische Weihnachtszeit« von Gabriele Frankemölle und Petrina Engelke.

Kaffeeklatsch mit Plätzchendose

Weihnachtsgebäck ist ein prima Anlass, um in der Adventszeit aus dem Haus zu gehen. Jedenfalls folgen viele Amerikaner*innen mit Freuden einer Einladung zum cookie swap (wörtlich: Plätzchentausch). Jeder Gast bringt eine andere Sorte selbst gebackener Kekse mit, die kommen auf getrennten Tellern auf den Tisch, und dann wird umverteilt. Ergebnis: Alle Beteiligten ziehen mit ausreichend vielen Plätzchen für einen großen bunten Teller nach Hause. Vorher tauschen sie Rezepte aus, bei einem Tässchen Tee, Kaffee, Cider oder Eggnog – insbesondere in kleiner Runde auch in der alkoholischen Variante.

Vereine, Kirchengemeinden oder Schulen nutzen die Freude am Selbstgebackenen auch, um Geld zu sammeln. Sie verkaufen Keksschachteln zum Selberfüllen oder nehmen Eintritt. Theoretisch ginge das zu jeder Jahreszeit. Doch mit dem National Cookie Exchange Day am 22. Dezember ist diese Veranstaltung endgültig im Advent verankert.

Wer backt und verziert am besten?

Zuweilen drängt sich Konkurrenzdenken in den Plätzchentausch. In manchen Kreisen sind die Qualitätsansprüche wolkenkratzerhoch und die Gesichter lang, wenn jemand Plätzchen aus einer Fertigmischung mitbringt. Auch streiten strenge Keks-Fans, was mehr zählt: kreative Neuerfindungen oder alte Familienrezepte? Einmütig ächten viele cookie swaps nur eine Plätzchenart: den Chocolate Chip Cookie. Er erscheint ihnen wohl zu gewöhnlich.

Ein Küchenunfall?

Zugegeben, dieser Keks ist in den USA allgegenwärtig und zur Weihnachtszeit sowieso, weil die Kinder ihn für den Weihnachtsmann im Wohnzimmer hinterlegen. Zudem hält sich hartnäckig die Legende vom Chocolate Chip Cookie als Küchenunfall aus den 1930er-Jahren: Ruth Wakefield soll geglaubt haben, gehackte Schokolade würde in den Teig hineinschmelzen und einen Schokoladenteig für Schokoladenkekse ergeben. Doch eine solche Fehleinschätzung ist höchst unwahrscheinlich. Schließlich war die Besitzerin des »Toll House«-Gasthauses in Whitman (Massachusetts) eine sehr erfahrene Köchin und galt als Perfektionistin.

Fakt ist: Ruth Wakefield hatte ihren neuen Keks bloß als Eiscreme-Beilage vorgesehen. Doch bald druckten Zeitungen in ganz Neuengland das Rezept, und die von ihr verwendete Schokolade verkaufte sich mehr denn je. So kam Ruth Wakefield mit der Herstellerfirma ins Geschäft: Sie erlaubte Nestlé, das Rezept für »Toll House Cookies« auf die Schokoladenverpackung zu drucken. Gegenleistung: eine lebenslange Belieferung mit Gratisschokolade.

Cream Cheese Christmas Cookies

Rollenkekse sind meine liebste Gattung Weihnachtsplätzchen: Einfach Taler vom gekühlten Teig abschneiden, bisschen Deko drauf – fertig. Bunte Streusel oder Zuckerperlen (am besten natürlich nur grün-weiß-rote) sorgen für das weihnachtliche Aussehen, der Frischkäse für den mürben Biss.

Zutaten für etwa 60 Stück

Für den Teig

200 g weiche Butter

200 g Frischkäse (vollfett)

225 g Zucker

½ Päckchen Vanillezucker

400 g Weizenmehl

1 Prise Salz

100 g fein geriebene

Walnusskerne

Zum Verzieren

grüne, weiße und rote Zuckerstreusel oder Zuckerperlen

Zubereitung

Die Masse in mehrere Rollen von etwa 3 cm Durchmesser formen, in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank hart werden lassen oder eine Weile in das Gefrierfach legen.

Den Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, mehrere Backbleche mit Backpapier auslegen.

Die leicht angetauten Teigrollen in knapp 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Abstand auf die Bleche legen, Zuckerperlen oder Zuckerstreusel als Deko eindrücken.

Die Plätzchen 12–14 Minuten backen, bis sie unten leicht hellbraun sind, auf einem Rost abkühlen lassen.

Tipp: Die Kühlzeiten müssen unbedingt eingehalten werden, da der Teig sonst sehr klebt.

Maple Bourbon Eggnog

Zwei für die USA ganz typische Zutaten – Whisky und Ahornsirup – geben diesem kalten Traditionsgetränk sein köstliches Aroma. Das Rezept ist mit einem Standmixer (Blender) ganz schnell gemacht, ein normaler Mixer funktioniert auch. Am besten schmeckt Eggnog übrigens nach einigen Tagen Ruhezeit im Kühlschrank, das macht ihn milder.

Zutaten für 6–8 Gläser

4 ganz frische Eier (am besten aus ökologischer Erzeugung)

100 ml Ahornsirup

200 ml H-Sahne

300 ml H-Milch

225 ml Bourbon Whisky

1 Prise Zimt, 1 Prise Muskat, 1 TL Vanilleextrakt

Zum Verzieren

Schlagsahne, Zimt

Zubereitung

Eier in den Behälter des Standmixers geben und schaumig aufschlagen. Dann erst den Ahornsirup einfließen lassen, anschließend Sahne, Milch und zuletzt den Whisky. Nach Wunsch milder oder kräftiger mit Zimt, Muskat und Vanille abschmecken.

Mit Schlagsahne servieren und mit etwas Zimt bestäuben.

Tipp: Den Eggnog im Kühlschrank aufbewahren, maximal 2 Wochen.

Wie unterscheiden sich Eggnog, Eierlikör und Eierpunsch?

Eggnog besteht (mindestens) aus Eiern, Zucker und Milch oder Sahne. Er wird üblicherweise kalt serviert und mit Zimt und Muskat gewürzt. In den USA ist er im Winter in allen Supermärkten zu kaufen, und zwar in der alkoholfreien Variante, die zu Hause mit einer Spirituose nach Wahl aufgepeppt wird (oder auch nicht). Anders als Eggnog enthält Eierlikör immer Alkohol und ist viel zähflüssiger. Eierpunsch, wie man ihn zum Beispiel auf deutschen Weihnachtsmärkten bekommt, basiert auf Wein und wird heiß serviert.

 

***

60 authentische Rezepte und alle Hintergründe zu den schönsten Feiertagstraditionen können Sie in American Christmas nachlesen.

Wenn Sie noch tiefer in die amerikanische Kultur eintauchen möchten, empfehlen wir Ihnen Petrina Engelkes Kulturführer USA 151, den sie gemeinsam mit Kai Blum bei CONBOOK veröffentlicht hat.


Hat es Ihnen gefallen? Dann einfach weitersagen

Damit Sie nichts mehr verpassen

Der CONBOOK Newsletter informiert Sie über alles, was bei uns passiert. Neue Bücher, neue Autoren und natürlich auch neue Stories. Monatlich, informativ und unverbindlich.

Hier können Sie sich für den Newsletter registrieren.

Oder folgen Sie uns auf Facebook oder Instagram.

Die Autorin

Petrina Engelke

Weiterlesen

Sei brav, mein Computer!