Christopher Dietrich

Christopher Dietrich wurde Ende der 70er-Jahre in Rostock geboren. Die erste Satire schrieb er als 12-Jähriger über seine traumatischen Erfahrungen im Zusammenhang mit der DDR-Schulspeisung.
Nach ausführlicher Betätigung im Schüler-, Jugend- und Studentenkabarett wechselte er im Jahr 2002 gemeinsam mit seinem Bühnen- und Schulkameraden Erik Raab ins Profifach und gründete das Kabarett DIETRICH & RAAB. Schon nach kurzer Zeit waren sie nicht nur »Mecklenburg-Vorpommerns erfolgreichstes Kabarettduo« (NDR), sondern sogar das einzige. Sie erhielten zahlreiche Preise in Deutschland und Österreich. Nach ihrem Dauerbrenner Wer war Matthias K.? – Ein Fondsmanager auf der Flucht! arbeiten sie zurzeit an ihrem 4. Programm.
Die Textinspiration holt sich Christopher Dietrich auf Wanderungen durch mecklenburgische Landschaften und vorpommersche Dörfer. Wie es für deutsche Kabarettisten vorgeschrieben ist, studierte Dietrich Germanistik. Außerdem Geschichte. Beides schloss er versehentlich sogar ab.
Bei CONBOOK erschienen
Interview
Vollständiger Name: Christopher Dietrich
Geboren: 1979, Rostock
Warum sind Sie Autor geworden?
Schreiben ist die beste Möglichkeit, mit anderen Menschen Dinge zu teilen, die einen bewegen, wütend machen oder amüsieren - aber vor allem eine Arbeit, bei der man nicht so früh aufstehen muss.
Was empfinden Sie an Reisen als lohnenswert?
Als Kabarettist ist man ständig unterwegs. Nach einigen Jahren glaubt man dann, dass die Welt eigentlich nur aus Autobahnraststätten, Sanifair-Toiletten, Kleinkunstbühnen und Ibis-Hotels besteht. Erst durch echtes Verreisen merkt man wieder, dass es auf dieser Erde noch so viel mehr zu entdecken gibt. Zum Beispiel Etap-Hotels.
An welcher Expedition hätten Sie gerne teilgenommen oder würden Sie gerne teilnehmen?
Als 1989 die Mauer niedergerissen wurde und endlich die ersten Westdeutschen ohne Zwangsumtausch in den Osten strömen durften. Da hätte ich gern gesehen, wie sie zum ersten Mal auf dieses unberührte Land und seine unschuldigen Menschen gestoßen sind. Leider stand ich zu dieser Zeit mit meinen Eltern in Ratzeburg (Schleswig-Holstein) in der Aldi-Schlange.
Welches kulturelle Missverständnis nagt immer noch an Ihnen?
Häufig hört man das Vorurteil, die Lieblingshobbys der Mecklenburger wären Landwirtschaft und Alkoholmissbrauch. In Wirklichkeit ist es aber genau umgekehrt.