Ein Paar zieht los ...

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und entdeckt ...

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die faszinierenden Seiten Pakistans.

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Backpacking in Pakistan

Unsere Reise durch ein verborgenes Land

Von Clemens Sehi und Anne Steinbach

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Reinlesen!

März 2020 (1. Auflage)

Premium-Paperback mit Einbandklappen, 288 Seiten

ISBN: 978-3-95889-327-6

€ 14,95 [D] • € 15,40 [A] • SFr. 21,90* [CH]

Als Paar in einem der gefährlichsten Länder der Welt

Anne Steinbach und Clemens Sehi backpacken mitten durch Taliban-Gebiet. Zwischen Kalaschnikows, niemals endenden Gebetsgesängen und den schärfsten Chilischoten der Welt nimmt das Abenteuer Pakistan für sie schnell Fahrt auf.

Die beiden versacken mit illegalem Alkohol, fachsimpeln mit Milizionären über die besten Bartpflegeprodukte, kommen 24 Stunden in Polizeigewahrsam und landen an der indischen Grenze als VIP-Gäste auf einer ausufernden Party.

Von ihren Erfahrungen in dem streng muslimischen Land berichten sie aus zwei verschiedenen Perspektiven, der männlichen und der weiblichen. Dass Anne aus allen Gruppenfotos mit anderen Männern verbannt wird, ist für sie schnell der neue Alltag, ebenso wie die andauernde Beschattung durch den Geheimdienst. Und doch verliebt sich das Paar in dieses verborgene Land, das sie mit offenen Teestuben und ausgestreckten Selfie-Armen empfängt.

Leseprobe

Schnapsideen brauchen keinen Alkohol

Lahore

Streng genommen trinken streng gläubige Muslime keinen Alkohol, weil der Koran es verbietet. Aber wieso muss man alles so streng sehen?

Unser Taxifahrer begutachtet uns die ganze Fahrt lang durch den Innenspiegel und hört uns kichern wie pubertierende 14-Jährige. Ja, er weiß ganz genau, was wir da transportieren, und er weiß auch, dass er das für keine gute Idee hält.

Wir? Wir sind uns da noch nicht so sicher. Mein Rucksack ist voller Dosenbier.

In den letzten Wochen gab es einige Situationen, in denen wir ein kühles Bier verdient gehabt hätten. Zum Beispiel bei der nie enden wollenden Busfahrt in den Norden. Das wäre ein schöner Zeitvertreib gewesen, Biertrinken mit den vollbärtigen Turbanträgern im Nacken.

(…) 

Pakistan aber macht all diesen Wunschvorstellungen einen Strich durch die Rechnung. Der Koran verbietet den Genuss von Alkohol. Also folgte 1977 ein vollständiges Alkoholverbot.

Wir sind auf dem Weg zu Asif, einem jungen Pakistaner, den wir von Facebook kennen. Viel Zeit für eine ordentliche Planung unserer Reise blieb uns nicht, weshalb wir uns dazu entschieden, spezielle Fragen lieber gleich an die Profis zu stellen: die Locals. So geht Reiseplanung 2.0. Heute Abend hat Asif uns zu sich nach Hause eingeladen. Seine letzte Nachricht: »Bringt Bier mit!«

Lachend drehte Anne ihr Handy zu mir. Bier in Pakistan? Der verarscht uns doch. Vielleicht irgendwo unter der Hand. Von dem Kumpel eines Kumpels eines Kumpels, der jemand kennt, der einen Kumpel hat. Oder so.

Asif erklärte es uns am Telefon. Die Lage war verzwickt. Heute dürfen nur die Pakistaner Alkohol trinken, die beweisen können, dass sie keine Muslime sind. Das sind 4 Prozent der Bevölkerung, also 8 Millionen von 200 Millionen Pakistanern, immerhin. In einigen Städten dürfen eine Handvoll ausgewählter Shops Bier an sie verkaufen. Ob wir auch beweisen müssen, dass wir keine Muslime sind? Na, hoffentlich macht mir mein Bart keinen Strich durch die Rechnung. Denn Muslime, die beim Trinken von Alkohol erwischt werden, bekommen 80 Peitschenhiebe als Strafe.

Einen taxifahrenden Komplizen brauchen wir trotzdem, um an das Bier und weiter zu Asif zu kommen. Der Arme. Unser Bier-Dealer ist eines der wenigen Fünf-Sterne-Hotels der Stadt am Bagh-e-Jinnah-Park. Wir erreichen es um 8 Uhr am Abend.

(…)

Noch im Wagen hatten wir uns darüber den Kopf zerbrochen, wie das wohl abläuft mit dem Alkoholkauf. Gibt es Bier vielleicht nur an der Hotelbar? Ist es vielleicht nur für den Konsum innerhalb der Anlage gedacht? Das wäre denkbar. Müssen wir es vielleicht gleich rausschmuggeln?

»Hat Asif denn nicht geschrieben, wie das abläuft?«

Anne schüttelt mit dem Kopf. Er hatte uns nur das Hotel genannt.

»Kann ich Ihnen helfen?« Den Mann im Pinguinkostüm hatte ich bisher übersehen. Er muss unser Gespräch mitbekommen haben.

»Wir wollen Bier kaufen.« Anne bleibt sachlich und direkt.

»Bier?«

Wir nicken so unauffällig wie möglich. Ich fühle mich, als hätten wir einen Dealer an der Straßenecke nach illegalen Drogen gefragt.

»Kommen Sie mit!«

Wir folgen ihm aus der Empfangshalle heraus, durch eine gut gepflegte, aber nur spärlich beleuchtete Gartenanlage. Mir schießt der Dealer-Gedanke wieder in den Kopf. Wir erreichen ein geschlossenes, etwa drei Meter hohes Metalltor, das allen Anschein nach wieder hinaus auf die Straße führt. Wirft er uns jetzt wieder vor die Tür? Mit einem lauten Quietschen schiebt er das Tor zur Seite, gerade so, dass wir uns hindurchquetschen können.

Worte sind anscheinend genug gewechselt. Seine letzte Amtshandlung besteht aus einem kurz angedeuteten Wink nach links auf die Straße. Dann verschwindet er wieder im Garten. Das Tor wird von innen geschlossen. Wir stehen auf einem Gehsteig.

Als Erstes fallen mir die betrunkenen Männer auf der Straße auf. Die meisten sitzen auf dem Bordstein, einer hält sich wankend an der Straßenlaterne fest. In einem geschlossenen Garagentor klafft eine schmale Auslassung, etwa fünf Zentimeter hoch, dreißig Zentimeter lang. Sie erinnert mich an die kleinen Klappen in Gefängnistüren, durch die der Insasse ein Tablett mit Essen gereicht bekommt. Ein heller Schein strahlt durch die Öffnung und erleuchtet den dunklen Gehweg wie ein horizontales Spotlight.

»Bier?«, fragt eine tiefe Stimme hinter dem Tor.

Das ist unser Stichwort.

Jetzt entdecke ich eine Augenpartie, die uns aus dem Lichtbalken anschaut. Wieder nicken wir so unauffällig wie möglich.

Eine vorher völlig unsichtbare Tür öffnet sich. Der Raum sieht aus wie eine unsortierte Lagerhalle, die über und über mit Umzugskartons vollgestellt ist.

»Wo kommen Sie her?«, will der Mann wissen und kramt in einem der Kartons. Sein Englisch ist erstaunlich gut.

»Wir sind aus Deutschland«, antworte ich wahrheitsgemäß.

»Sie kommen auch aus Deutschland?!«, schießt es aus ihm heraus und zwar in bestem Hochdeutsch. Dabei plustert sich sein Gesicht zu dem eines Gute-Laune-Bärs auf. »Ich habe lange in Deutschland gewohnt. In Neustadt an der Weinstraße.«

 

***

 

- Ende der Leseprobe -

Weitere Infos zum Buch

Anne Steinbach und Clemens Sehi über »Backpacking in Pakistan«

Das Autorenpaar mit einer Botschaft für die Leserinnen und Leser ihrer neuen Reiseerzählung Backpacking in Pakistan.

Die Autoren
Clemens Sehi und Anne Steinbach

Clemens Sehi ist Creative Director, Werbetexter, Reisejournalist, -blogger und -fotograf. Er schreibt bevorzugt über seine Abenteuer in über 90 Ländern – darunter auch ungewöhnliche Reiseziele wie der Senegal, der Libanon, Äthiopien, Iran und Irak.

Gemeinsam mit Anne Steinbach ist er Gründer von travellersarchive.de, einem Online-Reisemagazin, das fernab von Reisetrends einen ehrlichen Eindruck von der Welt vermittelt.

Clemens Sehi war Talent of the Year an der Hamburg School of Ideas. Er studierte Philosophie, Politikwissenschaften und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, hospitierte in der Theaterdramaturgie und arbeitete im aktiven Filmbusiness. Er steht im Guinness-Buch der Rekorde für das längste Musikstück der Welt. Seine Fotoreportagen aus dem Iran wurden im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt.

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Weitere Infos zu Clemens Sehi

Dass das mit dem Studium in International Business eine Schnapsidee war, merkte Anne Steinbach spätestens, als alle in einem Konzern ein Praktikum machten und sie ihren Backpack packte und für drei Monate an die Elfenbeinküste ging. Sie setzte hinter der BWL einen imaginären Haken und studierte Journalismus. Das Studium und die folgenden Jobs ließen sie nicht nur in die verschiedensten Pressebereiche schnuppern, sondern auch in sieben verschiedenen Ländern leben. Und auch sonst packte sie ihren Backpack nie wieder aus und musste ihre Scratchmap über 60-mal aus dem Bilderrahmen entfernen.

Seit drei Jahren ist Anne als freiberufliche Journalistin tätig, schreibt für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, arbeitete für RadioBerlin und gibt regelmäßig in mehreren Zeitschriften, Online-Publikationen und Büchern ihren Senf dazu.

2017 gründete sie zusammen mit Clemens Sehi den Reiseblog travellersarchive.de und schuf sich damit eine Plattform für jene Geschichten, denen sie in missverstandenen Ländern dieser Welt lauscht. Der Blog hat es längst in die internationale Presse geschafft und ist bekannt für außergewöhnliche Destinationen, die polarisieren, wie Libanon, Senegal, Iran, Irak oder die Türkei. Bis heute folgt Anne weder Reisetrends noch Instagram-Postings, sondern vertraut auf all ihren Trips dem besten Partner: ihrem Bauchgefühl.

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Weitere Infos zu Anne Steinbach

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